Schützenfest 2006
Königspaar Willi und Annemie Kötte
Die Throngesellschaft
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Vor 50 Jahren
275-jähriges Jubiläum
Vor 50 Jahren am 6. und 7. August 1956 feierte der allgemeine Bürgerschützenverein Nienborg e.V. sein 275-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass werfen wir einen Blick in die Geschichte des Nienborger Schützenvereins.
In der Schützenversammlung am 15. Januar 1956 in der Gaststätte Hans Mümken wurde beschlossen, dieses in der Länge und in der Weise eines normalen Schützenfestes zu feiern, um mit den so gesparten Geldern Uniformen für das Offizierskorps zu beschaffen. Das Fest sollte in erster Linie unter den Mitgliedern des Vereins gefeiert werden. Zum Fest wurden die Schützenvereine von Nienborg und Heek eingeladen. Vor dem Jubiläum fand am 29. April eine Beförderung im Offizierskorps statt. Heinrich Blömeke, Oberst seit dem 16. Juni 1952, trat das neu eingerichtet Amt eines Generals an.
Über den Verlauf des Jubelfestes berichtete der ehemalige Schriftführer Wilhelm Pieper in der Festschrift zum 300-jährigen Jubiläum aus dem Jahre 1980 wie folgt: „Das 275jährige Jubelfest des Allgemeinen Bürgerschützenvereines Nienborg hat am 6. und 7. August stattgefunden. Die Schützenbrüder des Vereins und die gesamte Bevölkerung von Nienborg haben die Aufforderung des Vorstandes, ein Fest nach alter Tradition zu feiern, nicht verkannt, alle haben mir ganzer Kraft und Energie zum guten Gelingen in anerkennenswerter Weise beigetragen. Nach vorausgegangener Einladung hatte sich eine große Anzahl ehemaliger Schützenbrüder, die den Wohnsitz nach auswärts verlegt hatten, zu dem Fest eingefunden. Wie in früheren Jahren haben sich diese Schützenbrüder an dem Fest beteiligt und haben dem Verein für die Gastfreundschaft einigen Dank und Anerkennung ausgesprochen. Sämtliche Schützenvereine aus dem Amtsbezirk Nienborg hatten, mit Ausnahme des Vereins Ahle-Süd, der Einladung Folge geleistet. Das 1000 qm große Zelt, das durch den Festwirt Hans Mümken vom Zeltbesitzer Enning gestellt war, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Begrüßungsansprache durch den Präsidenten Lammers legte dieser Ziel und Zweck des Vereines in eindringlichen Worten klar und offen dar und forderte auf, stetes und ungehindert ein würdiger Anhänger des Vereines zu sein und zu bleiben.
Im Auftrag der Gemeinde Nienborg übergab Bürgermeister Nienhaus dem Verein einen Fahnenwimpel und eine in Silber gefertigte Plakette, die der Schützenkette angeheftete wurde. Die weiteren Vereine überreichten einen wertvollen Fahnenvogel. Das Fest wurde mit einem Gottesdienst in der Kirche begonnen. Nach einem Umzug, Abholen der Fahne und des Offizierskorps fand die Kranzniederlegung unter großer Beteiligung der Bevölkerung Nienborgs statt. Vorstandsmitglied Böhmer wies in seiner umfangreichen Gedenkrede auf die Pflicht hin, die toten Kameraden, die ihr Leben für Deutschland geopfert haben, nicht zu vergessen. Mit einem Abspielen des Liedes „Ich hatte einen Kameraden“ fand die Feier einen würdigen Abschluss. Am Nachmittag des ersten Festtages waren die Kameraden zum Königsschuss unter Vogelstange am Sportplatz angetreten. Unter großer Beteiligung kam es zum Schluss zu einem Ringen um die Königswürde.
Schmiedemeister Bernhard Schlüter gelang es mit einem wohlgezielten Schuss den Rest des Vogels von der Stange zu holen. Zur Königin erkor er sich seine Ehefrau. Beim Scheibenschießen am zweiten Festtag errang Kamerad Hans Borgers den ersten Preis. Das 275jährige Jubiläum des Allgemeinen Bürgerschützenvereines Nienborg hatte Festteilnehmer von nah und fern gerufen. Unter den Klängen der Eper Musikkapelle wurde bis in den frühen Morgenstunden hinein das Tanzbein geschwungen. Alle waren von dem Fest begeistert, brachte es doch einige Tage voller Freude, Kameradschaft und Begeisterung. Stunden, die noch oftmals erinnern.“
Im Jahre 1980 feiert der Verein sein 300-jähriges Jubiläum, bei dem Johann Lammers die Kaiserwürde errang und seine Ehefrau Hildegard Lammers zu seiner Mitregentin erkor. Das Königspaar stellten im Jubiläumsjahr Gerhard und Franzis Nacke. Als geschichtlicher Nachweis diente das älteste erhaltene silberne Schild der Schützenkette aus dem Jahre 1680 mit dem Namen des Königs Bernardus Hermannus v(on) Billerbeck.
In einem Karton mit unverzeichneten Gerichtsakten des 16. bis 18. Jahrhunderts im Archiv des Hauses Egelborg in Legden entdeckte Heimatforscher Josef Wermert im Jahre 1991 Fragmente von Rechnungen der Nienborger Burgmannschaft aus dem 16. Jahrhundert. In einer dieser zum Teil durch Feuchtigkeit zerstörten Rechnungen aus dem Jahre 1520 fand sich der älteste bisher bekannte Beleg für das Schützenwesen in Nienborg. Hier heißt es, dass man dem Wirt oder Bierbrauer Lubbert Lubbertus für eine Tonne Bier, die man vertrunken habe auf Sonntag nach dem Festtag der heilige Margaretha, „als men den papegoge schot“, Geld bezahlt habe. Die Burgmänner spendierten also der städtischen Schützengesellschaft beim Vogelschießen – man schoss damals noch auf einen hölzernen Papagei („papegoge“) – eine Tonne Bier. Über Nacht war der Verein um 160 Jahre gealtert. Dieser Quellenfund lässt die Gründungszeit des Nienborger Schützenwesens in weite frühere Zeit, also bis ins Jahr 1520 zurückdatieren. Dies nahm der Schützenverein zum Anlass, im Jahre 1995 sein 475-jähriges Jubiläum zu feiern. Zu den Ereignissen des Jubiläums gehörte unter anderem die Anschaffung einer neune Vereinsfahne. Nach zähem Ringen holte Hans Mensing den letzten Rest des Vogels von der Stange und regiert seit dem als Kaiser mit seiner Kaiserin Bianca Borgers die Schützen in Nienborg.
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Schützenfest 2006
Vorbereitungen
Eine Woche vor dem Fest wickelten die Nachbarn vom Königspaar bei Mechthild Enkrodt die Röschen.
Der Vorstand hatte alle Hände voll zu tun, das Zelt auf Vordermann zu bringen.
Verkehrte Welt:
Seine “neue” Majestät Willi Kötte musste vor dem Fest noch selbst richtig mit anpacken. Hier reinigt er mit Kassierer Fritz Meister das Zelt.
Die Nachbarmänner vom Königspaar wickeln den Bogen bei Heinz Heyart unter der Schirmschoppe. Der Regen macht es notwendig.
Beim Aufstecken der Rosen am Samstagmorgen scheint die Sonne.
Kinderbelustigung und Kirmes
Zauberer Enrico auf der Bühne
Zauberei, Magie und Illusionen standen am Samstag beim Start der tollen Tage in Nienborg im Festzelt auf dem Programm. Enrico vom Magischen Zirkel Marl zog die zahlreichen Kinder und auch Erwachsene in seinen Bann und zeigte sich erfreut, dass er das Nienborger Schützenfest verzaubern durfte.
Patrick Garbe (links) und Felix Mensing trugen den “Tog” zum Eichenstadion.
Am Abend stand das Schmücken der Vogelstange und der Tanzabend mit DJ Andy (Andreas Reinders) auf dem Programm.
Am Sonntag wurde traditionell Kirmes gefeiert.
Schützenfest
Am Montag, 7. August 2006 hieß es um 6 Uhr “Freut Euch des Lebens”. Der Musikverein Nienborg weckte den ganzen Ort.
Der Musikverein Nienborg weckt das Königspaar Martin und Franzis Mensing
Der Stammtisch “Schütt Weg”
“Auf Wiedersehn”
Der 2. Vorsitzende des Schützenvereins Klaus Lammers
Frühschopen nach der Schützenmesse
Antreten auf der Burg
2. Fahne: Michael Schulten, Bernd Reinders und Robert Haase
Hauptmann Herbert Wolbeck meldet dem General Egon Lütke-Wenning
Die Vorstandsmitglieder Thomas Büscher-Feldhues und Jörg Rosery mit dem großen Ehrenkranz
Präsident Karl Jöhne hilet die Gedenkrede
Musikverein Nienborg mit seinem Dirigenten Joachim Pradel
Die 1. Fahne (von rechts nach links: Bernhard Roters, Hans Benölken und Josef Helling), dahinter der Vorstand mit Bürgermeister Dr. Kai Zwicker.
Danach ging es über die Schulstraße vorbei an der Grundschule zum Ausholen von König Martin Mensing.
König Martin Mensing meldet dem Hauptmann Herbert Wolbeck
Nach erfolgtem Umtrunk dankte der amtierende König allen, die den Thron und ihn in den zurückliegenden zwei Jahren so toll unterstützt hatten und wünschte dem neuen König und seinem Gefolge eine genauso schöne Amtszeit.
König Martin Mensing nimmt in der Kutsche bei Ehrenbürgermeisterin Anni Rosery und Ehrenpräsident Felix Lammers Platz
Im anschluss zog der nicht enden wollende Schützenzug zum Eichenstadion. Dort begann um 11:45 Uhr das mit Spannung erwartete Vogelschießen. Eine große Anzahl Besucher hatte sich bei herrlichem Sommerwetter auf dem Sportplatz eingefunden und sah dem Wettstreit um die Königswürde zu.
Bernhard Roters und Martin Mensing präsentieren den neuen Vogel
Prall gefüllt war der Vorplatz am Eichenstadion beim Vogelschießen
Großer Jubel bei König Willi Kötte und Vorstandsmitgliedern
Mit dem 277. Schuss holte Willi Kötte, seit mehr als 20 Jahren Mitglied im Vorstand, den letzten Rest von der Stange und setzte sich gegen Dirk Alfert, Thomas Büscher-Feldhues und Willi Woltering durch, die dem von Bernhard Roters erstellten Federvieh mächtig zugesetzt hatten.
Präsident Karl Jöhne hängt dem neuen Regenten die Königskette um
Abmarsch von der Vogelstange
Zu Hause angekommen
Zu seiner Königin erkor sich Willi Kötte seine Ehefrau Annemie Kötte, geb. Reinders.
Weiter gehören dem Thron an: Die Ehrendamen Elisabeth Gottschlich und Rosa Schwefer-Kremer, die Ehrenherren Dieter Gottschlich und Hans Kremer. Das Amt des Mundschenks übernahmen Norbert Bruns und Werner Ammertmann.
Polonaise durch den Ort
Der Festball begann mit der großen Polonaise durch den Ort. Beim Krönungsball sorgte die Tanzband “Mainstreet” aus Vreden für die musikalische Unterhaltung.
Der Thron
Die Feuerwehr rückt an
Wasser marsch…
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Frühschoppen
Nach dem rauschenden Königsball am Montagabend mit dem neuen Thron um das Königspaar Willi und Annemie Kötte hielt der Allgemeine Bürgerschützenverein Nienborg zum Abschluss seines diesjährigen Schützenfestes am Dienstag seinen Frühschoppen mit Ehrungen und dem Frühschoppenkonzert durch den Musikverein Nienborg unter der Dirigentschaft von Joachim Pradel ab.
Der Vorstand beim Ausholen des Königs
… und die Schützen
Ausholen des Königs
Antreten
König Willi Kötte und Präsident Karl Jöhne
Abmarsch zum Festzelt
Kassierer Fritz Meister heftet König Willi Kötte den Königsorden ans Revers
Unter dem Jubel und Beifall der ganzen Schützenfamilie erhielt der neue König Willi Kötte aus den Händen des 2. Vorsitzenden Klaus Lammers und Kassierer Fritz Meister seinen Königsorden. Für jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit gab es weitere Ehrungen. Der 1. Vorsitzende Karl Jöhne, der seit dem 14.11.2004 an der Spitze des Nienborger Schützenvereins steht, gehört dem Vorstand seit 15 Jahren an. Bereits seit 25 Jahren ist Fahnenoffizier Hans Benölken tätig. Für 15-jährige Zugehörigkeit beim Offizierskorps wurden Hauptmann Herbert Wolbeck und Fahnenoffizier Josef Helling geehrt. Seit zehn Jahren sind Oberleutnant Martin Mensing, Leutnant Georg Haase und Adjudant Hendrik Wolbeck bei den Offizieren aktiv. Seit fünf Jahren gehört Adjudant Andreas Garbe dem Offizierskorps an. Als neuer Offizier wurde Adjudant Thomas Baving mit seinem ersten Orden geehrt, der bei der diesjährigen Frühjahrsversammlung als neuer Offizier für Hauptmann Heinz Mieling gewählt wurde. Von 1980 bis 2006 gehörte Heinz Mieling dem Offizierskorps an. Von 1980 bis 1987 war er Fahnenoffizier, von 1987 bis 1988 Leutnant, von 1988 bis 1996 Oberleutnant und von 1996 bis 2006 Hauptmann der Nienborger Schützen. Aus gesundheitlichen Gründen beendete Heinz Mieling seine Offizierslaufbahn. In einer bewegenden Ansprache dankte er allen Schützen, die ihn bei seiner Aufgabe in den zurückliegenden 26 Jahren unterstützt hatten. Stellvertretend für den gesamten Schützenverein dankten der 2. Vorsitzende Klaus Lammers und General Egon Lütke-Wenning Heinz Mieling für seine vorbildliche Arbeit.
Heinz Mieling (weißes Hemd) präsentiert mit General Egon Lütke-Wenning das Offiziersbild. Links daneben seine Majestät Willi Kötte.
Zum Dank, Anerkennung und zur Erinnerung überreichten sie ihm einen großen Präsentkorb ein großes Foto mit dem gesamten Offizierskorps.