Eine Veränderung wird das zentrale Osterfeuer in Nienborg ab dem kommenden Jahr erfahren. Seit vielen Jahren wird das Feuer in der Bauerschaft Callenbeck angezündet. Dieses Brauchtum wird seit dem Jahre 1950 durch den Allgemeinen Bürgerschützenverein Nienborg 1520 e.V. gepflegt. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges übernahm der Schützenverein im Jahre 1950 wieder das Abbrennen des Osterfeuers am Abend des ersten Ostertages. Fand dieses zunächst auf dem Vorplatz des Eichenstadions statt wird das Feuer seit einigen Jahren in der Bauernschaft Callenbeck entfacht. In all den Jahren haben viele Gruppen und Vereine das Holz eingesammelt und dieses am Ostersonntagabend nach der Abendmesse angezündet. Pater Joy Madassery entzündet an der brennenden Osterkerze eine Fackel, mit der das Osterfeuer angezündet wird.
Über den Ablauf waren die Mitglieder des Schützenvereins nicht mehr glücklich. Die Stelle liegt weit außerhalb des Ortes, sanitäre Anlagen sind nicht vorhanden, es besteht kein Schutz vor der Witterung und der Weg ab der Straße Hoge Stegge in Richtung Callenbeck ist nicht ausgeleuchtet. Diese Dinge sind für den Schützenverein maßgeblich, dass in den vergangenen Jahren immer weniger Bürgerinnen und Bürger mit dem Schützenverein und dem Musikverein Nienborg nach der Messe zum Osterfeuer marschiert sind.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Stefan Callenbeck, Daniel Bussmann, Christian Hoffkamp und Hendrik Wolbeck hatte sich der Sache angenommen und mit der Verwaltung der Gemeinde Heek eine einvernehmliche Lösung gefunden. Auf der Wintergeneralversammlung der Bürgerschützen stellten Hendrik Wolbeck und Vizepräsident Klaus Lammers das Ergebnis vor.
Das Osterfeuer wird ab Ostern 2019 auf dem Festplatz in der Niestadt angezündet. Hierbei soll es sich aber nicht um ein Osterfeuer handeln, sondern um eine etwas größere Feuerschale oder Feuersäule im Durchmesser von nicht mehr als zwei Meter, welches ein “Symbolisches Osterfeuer” darstellt. Verbrannt wird hier auch kein Schlagabraum, sondern ausgesuchtes trockenes Holz. In Zusammenarbeit mit dem Löschzug Nienborg der Freiwilligen Feuerwehr Heek sorgen die Bürgerschützen für ein sicheres Abbrennen des Holzes. Damit der Rasen auf dem Festplatz keinen Schaden nehmen wird, werden unter der Feuerschale Stahlplatten ausgelegt.
„Wir wollen mit dem zentralen Osterfeuer in der Niestadt ein zentrales Fest für alle Bürgerinnen und Bürger aus Nienborg schaffen”, sagte Hendrik Wolbeck. Der Platz bietet den Vorteil, dass die sanitären Anlagen im Angelheim benutzt werden können. Der Festplatz ist gegen schlechte Witterung besser geschützt. Die jüngeren Besucher können auf dem Spielplatz spielen. Auch finanziell bietet diese Lösung einen Vorteil: zukünftig entfällt die Pachtgebühr für die Fläche des bisherigen Osterfeuers und die Rückstände des bisherigen Feuers müssen nicht aufwendig entsorgt werden. Auch wird dem Umweltgedanken Rechnung getragen, da bei dem Feuer nahezu kein Qualm entsteht. Traditionell wird das Osterfeuer nach der Abendmesse an Ostersonntag angezündet. Nach der Messe erfolgt der Marsch mit dem Musikverein Nienborg und der Flamme der Osterkerze zum Festplatz.
Bei der Erstauflage im kommenden Jahr werden sich die Vorstandsmitglieder und die Offiziere vom Bürgerschützenverein um die Organisation kümmern. In den Folgejahren erfolgt die Planung abwechselnd durch verschiedene Nienborger Vereine. „Mit dem Erlös aus dem Getränke- und Wurstverkauf soll die Jugendarbeit in den Vereinen gefördert werden”, sagte Hendrik Wolbeck.
Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff hat den Antrag des Schützenvereins für das symbolische Osterfeuer im Ortskern von Nienborg genehmigt. „Ihre vorgebrachten Argumente, die gegen die weitere Ausrichtung des Osterfeuers in der Bauerschaft Callenbeck sprechen, sind nachvollziehbar und zutreffend, sodass Ihr Antrag eine gute Alternative bietet”, bejahte Heeks erster Bürger den Antrag und gab dem Schützenverein den Zuschlag, das Osterfeuer unter einigen Bedingungen und Auflagen zukünftig in der Niestadt anzuzünden.