Zur jahrzehntelangen Brauchtumspflege am Osterfest gehört vielerorts das Abbrennen des Osterfeuers. Auch in der Nienborger Orts- und Glaubensgemeinschaft ist das Brauchtumsfeuer eine fest verankerte öffentliche Veranstaltung für Jedermann. Der Brauch stammt aus alten Zeiten und diente dazu, den Winter zu vertreiben, zu verbrennen. Man glaubte, dass der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hätte und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze und so galten sie auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Später wurde dieser Brauch von den Christen übernommen. Vor der Feier der Osternacht am Samstagabend wird an der Pfarrkirche St. Peter und Paul ein kleines Feuer entfacht. Daran entzündet der Priester die Osterkerze, die er anschließend in das dunkle Gotteshaus trägt. Die brennende Osterkerze versinnbildlicht dabei Christus als Licht für die Welt. Wie einst Israel der Feuersäule durch die Wüste folgte, so folgt das christliche Volk Gottes Jesus Christus auf dem Weg vom Tod zum Leben. Dieses Osterbrauchtum wird seit Jahrzehnten durch den Allgemeinen Bürgerschützenverein 1520 e.V. gepflegt. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm der Schützenverein im Jahre 1950 wieder das Abbrennen des Osterfeuers am Abend des ersten Ostertages.
Nach der Abendmesse am Ostersonntag (5. April 2015) wird das Feuer der Osterkerze mit einer Fackel, unter der Mitwirkung des Schützenvereins, des Musikvereins Nienborg und der gesamten Bevölkerung, in die Bauerschaft Callenbeck getragen. Dort wird das zentrale und weithin sichtbare Osterfeuer angezündet. Die Organisation des Osterfeuers liegt in diesem Jahr in den Händen der 1. Und 2. Seniorenmannschaft des SC Rot-Weiß Nienborg 1923 e.V.
Die Fußballer werden am Ostersamstag (4. April 2015) das Osterfeuerholz einsammeln. Die Bevölkerung in Nienborg wird gebeten, das Holz abholbereit bis 9 Uhr an die Straße zu legen. Für das leibliche Wohl ist beim Abbrennen des Osterfeuers gesorgt.