275jähriges Jubiläum im Jahre 1956
Bezüglich des 275jährigen Jubiläums wurde am 15. Januar 1956 in der Gaststätte Hans Mümken beschlossen, dieses in der Länge und in der Weise eines normalen Schützenfestes zu feiern, um mit den so gesparten Geldern Uniformen für das Offizierskorps zu beschaffen.
Das Fest sollte in erster Linie unter den Mitgliedern des Vereins gefeiert werden. Zum Fest wurden die Schützenvereine von Nienborg und Heek eingeladen. Vor dem Jubiläum fand am 29. April eine Beförderung im Offizierskorps statt.
Heinrich Blömeke, Oberst seit dem 16. Juni 1952 trat das neu eingerichtet Amt eines Generals an.
Über den Verlauf des Jubelfestes berichtete der ehemalige Schriftführer Wilhelm Pieper: „Das 275jährige Jubelfest des Allgemeinen Bürgerschützenvereines Nienborg hat am 6. und 7. August stattgefunden. Die Schützenbrüder des Vereins und die gesamte Bevölkerung von Nienborg haben die Aufforderung des Vorstandes, ein Fest nach alter Tradition zu feiern, nicht verkannt, alle haben mir ganzer Kraft und Energie zum guten Gelingen in anerkennenswerter Weise beigetragen. Nach vorausgegangener Einladung hatte sich eine große Anzahl ehemaliger Schützenbrüder, die den Wohnsitz nach auswärts verlegt hatten, zu dem Fest eingefunden. Wie in früheren Jahren haben sich diese Schützenbrüder an dem Fest beteiligt und haben dem Verein für die Gastfreundschaft einigen Dank und Anerkennug ausgesprochen. Sämtliche Schützenvereine aus dem Amtsbezirk Nienborg hatten, mit Ausnahme des Vereins Ahle-Süd, der Einladung Folge geleistet. Das 1000 qm große Zelt, das durch den Festwirt Hans Mümken vom Zeltbesitzer Enning gestellt war, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach der Begrüßungsansprache durch den Präsidenten Lammers legte dieser Ziel und Zweck des Vereines in eindringlichen Worten klar und offen dar und forderte auf, stetes und ungehindert ein würdiger Anhänger des Vereines zu sein und zu bleiben. Im Auftrag der Gemeinde Nienborg übergab Bürgermeister Nienhaus dem Verein einen Fahnenwimpel und eine in Silber gefertigte Plakette, die der Schützenkette angeheftete wurde. Die weiteren Vereine überreichten einen wertvollen Fahnenvogel.
Das Fest wurde mit einem Gottesdienst in der Kirche begonnen. Nach einem Umzug, Abholen der Fahne und des Offizierskorps fand die Kranzniederlegung unter großer Beteiligung der Bevölkerung Nienborgs statt. Vorstandsmitglied Böhmer wies in seiner umfangreichen Gedenkrede auf die Pflicht hin, die toten Kameraden, die ihr Leben für Deutschland geopfert haben, nicht zu vergessen. Mit einem Abspielen des Liedes „Ich hatte einen Kameraden“ fand die Feier einen würdigen Abschluss. Am Nachmittag des ersten Festtages waren die Kameraden zum Königsschuss unter Vogelstange am Sportplatz angetreten.
Unter großer Beteiligung kam es zum Schluss zu einem Ringen um die Königswürde. Schmiedermeister Bernhard Schlüter gelang es mit einem wohlgezielten Schuss den Rest des Vogels von der Stange zu holen. Zur Königin erkor er sich seine Ehefrau Josefine, geb. Hinkers.
Das 275jährige Jubiläum des Allgemeinen Bürgerschützenvereines Nienborg hatte Festteilnehmer von nah und fern gerufen. Unter den Klängen der Eper Musikkapelle wurde bis in den frühen Morgenstunden hinein das Tanzbein geschwungen. Alle waren von dem Fest begeistert, brachte es doch einige Tage voller Freude, Kameradschaft und Begeisterung. Stunden, die noch oftmals erinnern.
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